Mikroservices und Zweckdienliche SOA: Ähnlichkeiten im Streben nach Dynamik und Ressourceneffizienz




Die Architektur von Mikroservices und zweckdienlichen Serviceorientierten Architekturen (SOA) teilen viele Ähnlichkeiten in ihrem Streben nach Dynamik und Ressourceneffizienz. Diese Ähnlichkeiten unterstreichen, dass beide Ansätze darauf abzielen, skalierbare und flexible Systeme zu schaffen, die den modernen Anforderungen an Agilität und Effizienz gerecht werden.

Es gab allerdings viele Diskussionen und Missverständnisse über die vergangenen Jahre darüber, was Mikroservices sind. Die Verwirrung entstand primär daraus, dass viele SOA (Serviceorientierte Architektur) mit bestimmten Technologien wie JEE (Java Enterprise Edition) verbanden, anstatt das Paradigma von Serviceorientierung zu betrachten. Die Idee, Services mit bestimmten Funktionen zu programmieren und diese funktional getrennt zur Verfügung zu stellen, bezieht sich zunächst nicht auf bestimmte Architekturmuster, da sie noch auf einer abstrakten Ebene beschrieben ist. Die Implementierung von SOA als Architekturmuster, basierend auf Komponenten mit einem zentralen Enterprise Service Bus für Kommunikation und Integration, ist serviceorientiert, kann jedoch nicht als das einzige Muster für serviceorientierte Architektur gelten.

Mikroservices sind, wie der Name bereits zeigt, kleine Services, aber es handelt sich dennoch um Services. Als Paradigma steht das Prinzip der Services im Mittelpunkt unserer Überlegungen von der Entwurfsphase bis zur Inbetriebnahme. Die Art und Weise, wie dies konzipiert wird und in den Entwicklungs- und Produktionslebenszyklus integriert wird, unterscheidet sich jedoch. Wir werden genauer untersuchen, inwieweit SOA und Mikroservices ähnlich oder unterschiedlich sind.

Allein im Vorgehensmodell der Entwicklung kann es Unterschiede geben, je nachdem, ob mit Mikroservices gearbeitet wird oder nicht. Die Frage, welches der Konzepte besser für die Entwicklung geeignet ist, geht weit über die Frage hinaus, ob Mikroservices oder herkömmliche SOA-Architekturmuster verwendet werden. Denn die Planung und Durchführung unterscheiden sich, ebenso wie die Entwicklungsphasen und -zyklen. Der Bedarf an Fähigkeiten und Erfahrung wird nicht nur die während der Umsetzung anfallenden Kosten beeinflussen, sondern auch diejenigen im Betrieb. Darüber hinaus sind nicht alle Technologien gleichermaßen gut für alle Anwendungen geeignet: In einem Fall setzt man vielleicht zu mächtige Werkzeuge ein, während in einem anderen Fall der Overhead bei Betriebsaktivitäten wie Fehlerbehebung, Crash Recovery und anderen klassischen Aufgaben beginnt. Das Thema ist umfassend und sprengt den Rahmen dieses Artikels. Wir werden es später in einem anderen Artikel behandeln.

 

1. Betonung von Service-Orientierung:

  • Mikroservices:
    • Mikroservices basieren auf dem Konzept von unabhängigen, lose gekoppelten Diensten, die spezifische Geschäftsfunktionen erfüllen.
  • Zweckdienliche SOA:
    • Zweckdienliche SOA legt ebenfalls Wert auf die Organisation von Anwendungen in Services, wobei diese Services auf spezifische Funktionen ausgerichtet sind.

2. Lose Kopplung und Unabhängigkeit:

  • Mikroservices:
    • Mikroservices sind charakterisiert durch lose Kopplung, was bedeutet, dass Änderungen in einem Service minimale Auswirkungen auf andere haben.
  • Zweckdienliche SOA:
    • Die SOA-Betriebsweise legt ebenfalls Wert auf lose Kopplung und Unabhängigkeit, um die Flexibilität und Skalierbarkeit zu fördern.

3. Skalierbarkeit und Ressourceneffizienz:

  • Mikroservices:
    • Mikroservices ermöglichen eine feinkörnige Skalierung, indem nur diejenigen Teile des Systems skaliert werden, die eine höhere Last aufweisen.
  • Zweckdienliche SOA:
    • Zweckdienliche SOA fördert die optimierte Nutzung von Ressourcen, indem nur die benötigten Services bereitgestellt werden.

4. Flexibilität und Agilität:

  • Mikroservices:
    • Mikroservices bieten eine hohe Flexibilität, da Teams unabhängig voneinander arbeiten können, was die kontinuierliche Bereitstellung und Iteration fördert.
  • Zweckdienliche SOA:
    • Zweckdienliche SOA unterstützt die Anpassungsfähigkeit von Systemen, indem Services modularisiert und einfach austauschbar sind.

5. Spezifische Funktionalität und Fokussierung:

  • Mikroservices:
    • Jeder Mikroservice erfüllt spezifische Geschäftsfunktionen und hat einen begrenzten Verantwortungsbereich.
  • Zweckdienliche SOA:
    • Zweckdienliche SOA legt Wert darauf, dass Services auf bestimmte Funktionen ausgerichtet sind und klare Schnittstellen bereitstellen.

6. Technologieunabhängigkeit:

  • Mikroservices:
    • Mikroservices können unterschiedliche Technologien und Programmiersprachen verwenden, um die Anforderungen ihres spezifischen Bereichs zu erfüllen.
  • Zweckdienliche SOA:
    • Zweckdienliche SOA fördert die Interoperabilität und Technologieunabhängigkeit, indem klare Standards und Schnittstellen verwendet werden.

Fazit:

Die Ähnlichkeiten zwischen Mikroservices und zweckdienlichen SOA-Ansätzen unterstreichen, dass beide Paradigmen auf ähnlichen Prinzipien basieren, um dynamische, skalierbare und ressourceneffiziente Systeme zu schaffen. Die Wahl zwischen Mikroservices und zweckdienlicher SOA hängt oft von den spezifischen Anforderungen eines Projekts ab. In jedem Fall betonen beide Ansätze die Bedeutung von lose gekoppelten Diensten, Skalierbarkeit und Flexibilität als Schlüsselkomponenten moderner Architekturen, die den sich ständig ändernden Anforderungen der heutigen Softwareentwicklung gerecht werden.


 

Eine tabellarische Darstellung der ausgewählten Begriffe mit kurzen Definitionen:

Begriff Definition
Mikroservices Unabhängige, lose gekoppelte Dienste für spezifische Geschäftsfunktionen.
Zweckdienliche SOA Serviceorientierte Architektur, die die Organisation von Anwendungen in auf spezifische Funktionen ausgerichtete Services betont.
Lose Kopplung Geringe Abhängigkeit zwischen Komponenten, minimale Auswirkungen von Änderungen auf andere.
Skalierbarkeit Fähigkeit, sich an steigende Anforderungen anzupassen, indem nur die relevanten Teile des Systems skaliert werden.
Flexibilität Anpassungsfähigkeit und Unabhängigkeit, um kontinuierliche Bereitstellung und Iteration zu fördern.
Spezifische Funktionalität Begrenzter Verantwortungsbereich, jeder Dienst erfüllt klare Geschäftsfunktionen.
Technologieunabhängigkeit Verwendung verschiedener Technologien und Programmiersprachen, um spezifische Anforderungen zu erfüllen.

Diese Tabelle gibt einen Überblick über die definierten Begriffe und ihre Bedeutungen.